„Bürgerbeteiligung ist mehr als Bürgerentscheid.“ Wichtig sei vielmehr die frühzeitige Information der Bürgerschaft und Kommunikation mit ihr. In dieser Bewertung war man sich einig bei der Veranstaltung der Rottweiler CDU zur Aufarbeitung ihrer Wunschbaumaktion.

Stadtverbandsvorsitzender Rasmus Reinhardt machte auf ein Problem aufmerksam. Da sich die Menschen zunehmend eher für konkrete Einzelprojekte interessierten, werde es umso wichtiger, dass der Blick auf das Ganze nicht verloren gehe. Dies stelle eine besondere Herausforderung für die politischen Parteien dar. Mit der Wunschbaumaktion wolle die Rottweiler CDU dieser Entwicklung Rechnung tragen, indem Anregungen aus der Bürgerschaft aufgenommen und Lösungen im Rahmen einer Gesamtschau erarbeitet würden.

Günter Posselt, Vorsitzender der CDU-Stadtratsfraktion, und seine Stellvertreterin Monika Hugger wiesen darauf hin, dass auch die einzelnen Stadträte für Anregungen und Hinweise ansprechbar seien. Vieles werde in bürgerschaftlichem Engagement erbracht und könne nicht allein in städtischer Regie geschehen.

Beim Themenkomplex „Bildung und Betreuung“ hatte CDU-Vorstandsmitglied Gaby Wilbs-Müller die Aufgabe übernommen, als „Bürgeranwältin“ Fragen und Vorschläge aus den Wunschzetteln vorzutragen. Genannt wurde beispielsweise das Stichwort Mensa („gesundes Essen“, „mehr Auswahlmöglichkeiten“). Vor dem Hintergrund der im Stadtrat anstehenden Entscheidung erläuterte Bürgermeister Dr. Christian Ruf die Zielkonflikte zwischen günstigem Preis und Qualität, Wünschen der Eltern und ihrer Kinder sowie Empfehlungen von Ernährungsexperten. Er bezeichnete Bildung und Betreuung als „den wichtigsten weichen Standortfaktor Rottweils“. Man sei nahe daran, die Zehn-Millionen-Euro-Marke an jährlichen Aufwendungen dafür zu knacken.

Eine ganze Fülle von weiteren Problemen wurde angesprochen. Müllablagerungen auf öffentlichen Flächen, ungepflegte Grünanlagen, reparaturbedürftige Wege, unzuträgliche Verkehrssituation am „Sonnenbuckel“ und anderes mehr wurden genannt. Aus der Mitte der Teilnehmer kam der Hinweis auf die städtische Internet-Seite, wo unter dem Stichwort „Schadensmeldungen“ ein Hinweis auf solche Mängel gegeben werden könne. Diese seien in aller Regel auch schnell behoben, bestätigten häufige Nutzer dieses Formulars.

Auch „größere“ kommunalpolitische Themen blieben nicht außen vor: Verbesserung der Parkierungssituation (Posselt), Ausbau von Radwegeverbindungen (Hugger, Posselt) Notwendigkeit eines ganzheitlichen Mobilitätskonzepts (Ruf), Überarbeitung der Tourismuswerbekonzeption (Hugger), kostenloses W-LAN im öffentlichen Bereich (Posselt) und der Hinweis auf den Beitrag der Ortschaften zum gesamtstädtischen Wohl (Stadtrat und Ortsvorsteher Herbert Sauter).

Als Stimmungsbild aus der von CDU-Vorstandsmitglied Carmen Jäger souverän geleiteten Veranstaltung blieb die Feststellung von Bürgermeister Dr. Ruf, im Zuge der Bewerbung zur Landesgartenschau seien „die Gruppierungen in der Stadt näher zusammengerückt“ und die Quittierung aus dem Teilnehmerkreis, in Rottweil habe sich in den vergangenen Jahren „Vieles zum Positiven gewendet“.

Bei der Veranstaltung zur Wunschbaumaktion der Rottweiler CDU stehen Rede und Antwort (von links): CDU-Stadtverbandsvorsitzender Rasmus Reinhardt, Bürgermeister Dr. Christian Ruf, Moderatorin Carmen Jäger, sowie Günter Posselt, Vorsitzender der CDU-Stadtratsfraktion, und seine Stellvertreterin Monika Hugger